Das Barrel Brent sei bei USD 43,18 um 0,4% leichter aus dem Handel als am vorherigen Freitag gegangen. WTI habe zuletzt bei USD 40,70 notiert.
Vor diesem Hintergrund sei auch der Beschluss der OPEC+, ab August bis Jahresende die Fördermengendrosselung zu lockern, unaufgeregt zur Kenntnis genommen worden. Statt täglich 9,7 Mio. bpd wolle das Kartell nun nur noch rund 7,7 Mio. bpd drosseln. Diese implizite Fördermengenausweitung um 2 Mio. bpd sei ursprünglich bereits für Juli geplant gewesen und sei im Vorfeld erwartet worden; eine Überraschung sei damit ausgeblieben.
Zudem habe die OPEC+ angekündigt, dass der Irak, Nigeria und Kasachstan im August zusammen rund 840 Tsd. bpd weniger fördern sollten, um ihre Überproduktionen der letzten Wochen zu kompensieren. Die rechnerische Fördermengenausweitung läge damit unter sonst gleichen Bedingungen bei nur rund 1,2 Mio. bpd im August, was bei einer sukzessiven Nachfrageerholung weiterhin für leicht rückläufige Lagermengenbestände sorgen sollte.
Die Kernannahme einer graduellen Erholung der globalen Ölnachfrage sei jedoch am aktuellen Rand wieder mit steigenden Risiken verbunden. Zahlreiche Volkswirtschaften in Südamerika, sowie Südafrika, Indien und auch die USA würden ein beschleunigtes Wachstum der Neuinfektionen verzeichnen. Erneute Lock-Downs zur Eindämmung des Infektionsgeschehens würden so wieder in den Fokus rücken. Anstelle einer weiteren Erholung der globalen Ölnachfrage wachse damit die Sorge vor erneuten Verlusten auf der Nachfrageseite. Die Kursrally der vergangenen Monate sollte vor diesem Hintergrund nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ölmärkte und -Preise weiterhin äußerst verletzlich seien. Die Analysten würden mit ihrer Prognose unverändert vorsichtig bleiben. (20.07.2020/ac/a/m)
July 20, 2020 at 08:15PM
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Sinkende Öllagermengen und steigende Nachfragerisiken bilden Spannungsfeld auf Ölmärkten (Nord LB) | Aktien des Tages - AktienCheck
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